Displayschäden gehören zu den häufigsten Defekten bei . 2017 fielen bei Clickrepair, Deutschlands größtem Reparaturportal für Mobilgeräte, 76,9 Prozent aller Einsendungen in diese Kategorie, also fast 8 von 10 Geräten.

2.600 Smartphone-Berührungen täglich

Warum das  so magisch vom Boden angezogen wird, liegt einfach daran, dass es so viele Gelegenheiten dafür bekommt. Das US-Marktforschungsinstitut dscout hat in einer Versuchsreihe herausgefunden, dass der durchschnittliche User sein  rund 145 Minuten am Tag nutzt und es dabei über 2.600-mal anfasst. Bei so vielen Berührungen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es irgendwann auf den Boden fliegt.

Auch wenn es nach einem Sturz noch funktioniert, ist die Funktionalität des  meist sehr eingeschränkt, ganz zu schweigen von der bescheidenen Optik. Bleibt das Display jedoch schwarz oder reagieren die in den Touchscreen integrierten Tasten nicht mehr, hilft nur noch die Reparatur. Muss sie außer Haus stattfinden, sollte man vorher microSD- und SIM-Karten entnehmen und versuchen, seine Daten auf den  zu sichern. Befindet sich das Smartphone erst einmal in der Werkstatt, besteht die Gefahr, dass Daten gelöscht werden.

Datensicherung bei defektem Display

Eine Datenrettung bei defektem Display ist für iPhone-Nutzer relativ einfach, wenn das  schon einmal mit dem PC verbunden war und dieser als vertrauenswürdig eingestuft wurde. Dann genügt es, das iPhone erneut an diesen Computer anzuschließen und mit iTunes ein Backup zu erstellen. Andernfalls stehen die Chancen leider schlecht, es sei denn, die Daten lassen sich aus einem vorhandenen iCloud-Backup rekonstruieren.

Mehr Möglichkeiten haben Besitzer von Android-Smartphones. Liegen alle wichtigen Daten auf microSD-Karte, nimmt man sie einfach heraus. Befinden sie sich im internen Speicher, kann es deutlich komplizierter werden. Auf ihn zugreifen darf man erst, wenn das  per PIN-Code oder -Muster entsperrt wurde. Wurde kein Sperrbildschirm eingerichtet, klappt der direkte Zugriff auf den Speicher nur bei älteren Android-Versionen. Aktuellere Androiden verlangen dagegen die Bestätigung, dass Daten ausgetauscht werden sollen. Im Zweifelsfall kann an diesem Punkt aber auch eine  des Smartphone-Anbieters helfen, um ein Backup zu erstellen. Unterstützt der USB-Port des Smartphones OTG, kann darüber also USB-Peripheriegeräte ansteuern, ist es einen Versuch wert, eine Maus oder Tastatur anzuschließen und darüber zu versuchen, den PIN-Code einzugeben.

Reparatur-Methode 1: Garantie in Anspruch nehmen

Der günstigste Weg, um an ein neues Smartphone-Display zu kommen, ist die Inanspruchnahme von Garantieleistungen. Wendet man sich damit an den Hersteller, bringt das aber normalweise nicht viel, weil ein Displayschaden oder ein Displaybruch üblicherweise von der Garantie ausgeschlossen sind. Beispielsweise heißt es auf der Support-Webseite von  ganz unmissverständlich: „Durch Unfallschäden verursachte Defekte sind nicht durch die eingeschränkte Apple-Garantie abgedeckt.“

Es gibt jedoch Ausnahmen, auf die auch das Wort eingeschränkte im obigen Zitat hindeutet. Genau am richtigen Ort ist man nämlich mit seiner Reparaturanfrage, wenn der Hersteller eine spezielle Garantie gegen Displayschaden gibt – meist nur gegen Aufpreis, versteht sich. Zum Beispiel deckt bei Apple der optionale Hardwareschutz AppleCare+ bis zu zwei Reparaturen ab, die durch unabsichtliche Beschädigung entstehen, worunter auch die klassischen Sturzschäden fallen. Zahlen muss man dennoch, aber deutlich weniger als ohne Zusatzversicherung. Für den Displaytausch im Rahmen von AppleCare+ sind vom iPhone 6s Plus bis zum iPhone X jeweils 29 Euro fällig. Ohne diese Versicherung sind rund 200 Euro fällig, beim iPhone X sogar 320 Euro.

Reparatur-Methode 2: Instandsetzung durch Dienstleister

Ein Hersteller repariert das Smartphone entweder selbst oder verweist auf eine von ihm autorisierte Fachwerkstatt. Beispielsweise gibt es dann bei Samsung 1 Jahr Garantie auf das Ersatzdisplay. Anderswo sollte man es nicht versuchen, sagen die Hersteller und pochen einmal mehr auf ihre Garantiebedingungen. Wer sein Smartphone irgendwo, aber nicht in autorisierten Servicecentern auf Vordermann bringen lässt, verliert seine Garantieansprüche, sagt etwa Samsung. Anderer Meinung sind die Verbraucherzentralen. Sie argumentieren, dass die Garantie nur dann erlischt, wenn man selbst versucht hat, das Smartphone zu reparieren, und dadurch Schäden entstanden sind. Im Zweifelsfall müssen Smartphone-Besitzer es wohl auf einen Rechtsstreit ankommen lassen.

Aufgrund der mitunter großen Preisunterschiede zwischen autorisierten Werkstätten und freien Dienstleistern – besonders bei Apple sind sie enorm – kann sich der Weg zum Handy-Reparaturshop trotzdem lohnen. Originalteile bekommt man dann aber eher selten. Bei iPhones ist das sogar garantiert, weil Apple keine Ersatzteile auf dem freien Markt verkauft. Bevor der unabhängige Dienstleister den Zuschlag bekommt, sollte er beantworten können, ob er hochwertige Ersatzteile verwendet, staubfrei arbeitet, die Kosten transparent veranschlagt und eine Garantie auf seine Reparaturkünste gibt. Je nach Smartphone liegen die Kosten für eine Displayreparatur etwa zwischen 60 und 300 Euro. Als Richtwert kann man ungefähr 150 Euro veranschlagen.